Glossar E
Erhard, Ludwig
(1897-1977), deutscher CDU-Politiker und Bundeskanzler. 1929-1942 am Institut für Wirtschaftsbeobachtung an der Handelshochschule Nürnberg, 1942-1945 am Institut für Industrieforschung (zuletzt in Bayreuth) tätig. 1945/46 Bayerischer Staatsminister für Handel und Gewerbe, 1947 Leiter der Expertenkommission „Sonderstelle Geld und Kredit“ bei der Finanzverwaltung der Bizone, 1948/49 Direktor der Verwaltung für Wirtschaft des Vereinigten Wirtschaftsgebietes; in diesen Funktionen 1948 bei der Vorbereitung der Währungsreform tätig und für das Ende der Zwangswirtschaft verantwortlich. 1949-1977 Mitglied des Deutschen Bundestages, 1949-1963 Bundesminister für Wirtschaft, 1957-1963 Stellvertreter des Bundeskanzlers, 1963-1966 Bundeskanzler. 1965 Eintritt in die CDU, 1966/67 Vorsitzender der CDU. Erhard setzte das Prinzip der „sozialen Marktwirtschaft“ durch, das sich gegen Wettbewerbsverzerrungen durch Kartelle und Monopole wandte; galt deshalb als „Vater des deutschen Wirtschaftswunders“. Verfolgte außerdem das Konzept einer „formierten Gesellschaft“, in der die Gruppeninteressen auf das ihnen zukommende Maß begrenzt werden sollten.